Die Schülervertretung

Begriffsdefinition

In jedem Bundesland heißt die Vertretung der Schülerschaft anders. SMV steht für SchülerMitVerantwortung und SV steht für SchülerVertretung. Wir verwenden auf SVtipps.de die Abkürzung SV (Schülervertretung).

Was ist die Aufgabe einer SV?

Egal ob an Hauptschulen, Realschulen, Gymnasien oder anderen weiterführenden Schulen – überall ist laut Schulgesetz eine Vertretung der Schülerschaft vorgesehen. Diese Schülervertretung ist das Bindeglied zwischen der Schülerschaft und den Lehrern. Sie vertritt vorrangig die Interessen der Schüler. Die SV ist also auf der einen Seite eine Anlaufstelle für Schüler, wenn diese Fragen oder Probleme haben, auf der anderen Seite aber natürlich auch Ansprechpartner für Lehrer oder die Schulleitung.

Viele SVen machen aber wesentlich mehr. Sie sehen es als ihre Aufgabe an, das Schulleben durch die Organisation von kleineren Projekten, Aktionen, Konzerten, Ausflügen oder auch Großprojekten zu bereichern. Durch die SV können die Schüler aktiv an der Gestaltung ihrer Schule mitwirken.

Info: Es gibt auch überregionale Vertretungen der Schülerschaft. In jedem Bundesland gibt es einen so genannten Landesschülerbeirat, der sich wiederum aus Schülersprechern der einzelnen Schulen zusammen setzt. Hier findest du eine Übersicht der Landesschülervertretungen.

Rechte einer SV

Die SV hat das Recht...

  • Vorschläge für die Unterrichtsgestaltung zu machen
  • jederzeit von der Schulleitung angehört zu werden
  • Gremien, AGs, Referate und Organisationsgruppen zu bilden
  • Sitzungen abzuhalten
  • einen festen Zeitraum für die SV-Arbeit im Stundenplan zu bekommen
  • einen eigenen Raum zur Erledigung ihrer Aufgaben zu bekommen
  • ein schwarzes Brett in der Schule aufzuhängen
  • vom Schulleiter über Angelegenheiten, die von allgemeiner Bedeutung sind, informiert zu werden
  • Vorschläge für Aktionen und Projekte zu machen. (Eine Schulleitung darf nur dann Projekte oder Aktionen untersagen, wenn sich dadurch eine unverhältnismäßige Beeinträchtigung des Unterrichts ergibt oder gegen allgemeingültige Gesetze verstoßen wird.)

Zudem ist die SV per Schulgesetz von allen am Schulleben Beteiligten (Schulleitung, Lehrer, Eltern, Schüler, Schulaufsichtsbehörden) zu unterstützen.

Der Schulleiter muss z.B. dafür sorgen, dass ausreichend Zeit und Räume für SV-Veranstaltungen zur Verfügung stehen. Dabei hat er auch die Möglichkeit, Schüler für SV-Arbeit vom Unterricht zu befreien oder ihnen die Erlaubnis zu geben, die Räume der Schule nachmittags, an Wochenenden oder in den Ferien zu nutzen. Dazu haben wir ein Formular zur Unterrichtsbefreiung im Downloadbereich für euch bereit gestellt.

Ein wichtiger Tipp:

Lasst euch nicht unterkriegen! Sehr oft sagen Lehrer oder Schulleitungen „Nein, das könnt ihr so nicht machen“, obwohl sie es euch gar nicht verbieten dürften. Da es in jedem Bundesland andere Regelungen gibt, solltet ihr entweder den Rat eures Landesschülerbeirates einholen oder einfach im Schulgesetz eures Bundeslandes nachlesen. Eine Übersicht über die Schulgesetze der Länder findet ihr hier.

Wer kann alles mitmachen?

Jeder SV gehören automatisch die Klassensprecher und Stufensprecher an. Viele Schulen belassen es dabei. Bei Ihnen besteht die SV also nur aus Klassensprechern.

Aus unserer eigenen Erfahrung empfehlen wir aber die SV für die ganze Schülerschaft zu öffnen. Ganz nach dem Motto: „Wer mitmachen will, darf auch mitmachen.“ Somit verhindert ihr, dass die Klassensprecher als kleiner elitärer Kreis angesehen werden und bezieht gleichzeitig die komplette Schülerschaft in eure Arbeit mit ein. Zudem habt ihr so auch viel mehr engagierte Schüler, die euch unterstützen und auch eigene Projekte verwirklichen können.

An unserer Schule durfte daher jeder Schüler in der SV mitmachen. Auch bei allgemeinen Abstimmungen („Sollen wir Projekt XY umsetzen?“ oder „Wird der Geldantrag von der Arbeitsgruppe Sport genehmigt?“) durften alle Schüler, die in der Sitzung anwesend waren, mit abstimmen. Bei Wahlen zur Schulkonferenz oder anderen vom Schulgesetz vorgegebenen Abstimmungen durften dann jedoch nur die Klassensprecher abstimmen. Dies ist gesetzlich so geregelt.

Motivation, sich einzubringen

Die wichtigste Motivation, sich in der SV einzubringen, stellt eindeutig der Spaßfaktor dar. Nur wenn man Dinge macht, die einem Spaß machen, ist man voll bei der Sache. Zum Anderen habt ihr hier auch die Möglichkeit andere an euren Fähigkeiten und eurem Wissen teilhaben zu lassen. Zudem macht sich die SV-Arbeit auch gut im Lebenslauf. Wer sich in der SV einbringt, bekommt am Ende des Schuljahres einen Zeugniseintrag oder eine Urkunde (Eine Vorlage dafür gibt es im Downloadbereich). Überdurchschnittlich hohes Engagement kann auch in Form von Noten für eine Projektarbeit angerechnet werden. Ein weiterer Gewinn für die gesamte Schule ist eindeutig die Stärkung des “Wir-Gefühls“. Wenn man zusammen kleine oder große Projekte auf die Beine gestellt hat, dann kann man sich auch gemeinsam daran erfreuen.