Schlechte Stimmung, Streit, Stress, Vandalismus, Feindseligkeiten, Gewalt, Lästern und Ärgern – solche Verhaltensweisen zerstören in Schulklassen häufig das Lernklima. Darunter leiden Schüler wie auch Lehrer. Hier können Streitschlichter für Abhilfe sorgen.
Doch Streit schlichten will gelernt sein. Zu Beginn müssen die angehenden Streitschlichter, welche mindestens in der 8. Klasse sind, eine Grundausbildung erhalten. Diese findet meist in einem 1-tägigen Workshop oder in einem Seminarwochenende statt. Die Mediatoren von morgen sollen hier Basics erlernen wie:
Auch Fachbegriffe wie das Eisbergmodel oder das BASS-Prinzip sind nach der Grundausbildung kein Problem mehr für die neuen Streitschlichter.
Während ihrer Tätigkeit als Streitschlichter bilden sich die Schüler ständig fort. Dieses kann zum Beispiel im Rahmen von Nachmittagswokshops stattfinden. Hierfür gibt es eine Fülle an Fortbildungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel Veranstaltungen von externen Organisationen und Einrichtungen. Ein Klassiker der Fortbildungen, welcher oft von schuleigenen Lehrern gehalten wird, behandelt das Thema Mobbing.
Die Streitschlichter, welche sich zum Beispiel in einer AG zusammen finden können, versuchen nun durch die erlernte Mediation die Probleme ihrer Mitschüler zu lösen. Mediation bedeutet Vermittlung und ist ein Verfahren zur Konfliktlösung. Ein Mediator, also Streitschlichter, ist als unparteiischer Dritter bei der Konfliktlösung behilflich, d.h. die Lösung eines Konfliktes wird nicht von den Streitschlichtern vorgegeben, sondern von den Kontrahenten erarbeitet. Dabei helfen die Streitschlichter den Betroffenen sich über ihre Gefühle und Interessen klar zu werden und sie verständlich zum Ausdruck zu bringen. Das gemeinsame Ziel ist es, eine Lösung ohne Verlierer zu finden. Um eine Erreichbarkeit der Streitschlichter zu garantieren, hilft eine in der Schule bekannte Sprechstunde, während der Schüler kurzfristig bei den Streitschlichtern vorbeischauen können, um mit ihnen ihre Probleme zu besprechen oder um einen Termin für ein Gespräch auszumachen. Auch eine Erreichbarkeit über eine eigens eingerichtete Streitschlichter-Mailadresse ist empfehlenswert.
Anzumerken ist jedoch, dass die Beteiligung eines betreuenden Lehrers erforderlich ist, an den sich die Streitschlichter wenden können, wenn sie Probleme bei einem bestimmten Fall haben oder allgemeinen Rat brauchen. Auch gestaltet sich durch die Teilnahme eines Lehrers die Ausbildung einfacher.