Ein eigener Radiosender für eure Schule, das wäre doch was! Zum Einen ist so ein Radio ein super Informationsmedium, zum Anderen können dort auch auch alle medieninteressierten Schüler einiges über das Medium Radio praxisnah erlernen. Wer später mal in Richtung Journalismus oder Veranstaltungstechniker gehen möchte, kann hier bereits viele Erfahrungen sammeln.
Viele Schulen schrecken vor dem Aufwand zurück, ein solches Radio einzurichten. Wir können euch aber aus Erfahrung sagen: Wenn ihr euch einmal den Aufwand macht, dann habt ihr lange großen Spaß damit. Lasst euch also deswegen nicht abschrecken.
Wenn ihr nicht wollt, dass sich alle eure Mitschüler bereits ab der dritten Woche von euch genervt fühlen, solltet ihr einige Regeln beachten. Sendet maximal 1-2 Tage in der Woche. Wenn ihr öfter sendet, wird es für euch so oder so nur stressig und ihr habt gar keine Zeit mehr die Sendungen auch inhaltlich gut zu füllen.
Überlegt euch vorher gut, ob ihr in der großen Pause sendet oder in der Mittagspause. In der großen Pause reicht gute Musik, in der Mittagspause hören die Schüler auch eher mal euren Wortbeiträgen zu. Versucht eure Mitschüler einzubinden, veranstaltet Wochen- oder Monatscharts, legt dazu entweder Wahlzettel in der Schule aus oder programmiert eine Online-Abstimmung über das Internet.
Da jeder einen anderen Musikgeschmack hat, muss man auch bei der Auswahl der Musik sehr vorsichtig sein. Mainstream-Musik kommt beim Großteil euer Hörer immer noch am besten an. Randgruppenmusik (Elektro, Hardcore-Punk) solltet ihr vermeiden.
Interaktivität ist immer wichtig. Ihr müsst euch eine Radiomarke aufbauen. Dazu reicht es nicht nur in jeder Pause ein bisschen Musik zu spielen. Macht z.B. auch mal ein Live-Quiz mit zwei Lehrern in eurer Sendung, lasst Lehrer oder Schüler Geburtstagswünsche vortragen, sucht die Nachwuchsband eurer Schule, veranstaltet einen Gesangswettbewerb, bietet euch als DJ oder als Technik-Crew für Schulveranstaltungen an oder macht ganz ausgefallene Dinge und organisiert Ausflüge zu Konzerten oder ins Musical. So werden eure Mitschüler euer Radio lieben! 🙂
Ihr wollt endlich mal aus den vier Wänden eurer Schule hinaus senden? Endlich mal einen größeren Hörerkreis haben? Dann bietet sich ein Webradio an. Natürlich bringt es euch nicht viel, wenn ihr eure Pausensendung ins Netz streamt, da ja alle Schüler in der Schule sind und die meisten Eltern arbeiten. Ihr könnt aber Sondersendungen planen – z.B. an Ostern, Weihnachten oder an Pfingsten – an denen ihr mehrere Stunden Webradio sendet. Dazu benötigt ihr ein Programm, mit dem ihr eure Sendung ins Internet streamen könnt. Hier bietet sich der „RealProducer“ an. Allerdings braucht ihr auch einen Server auf dem ihr euren Stream hinterlegt. Hierzu benötigt ihr jedoch Hilfe vom Netzwerkadministrator der Schule. In Baden-Württemberg gibt es die Möglichkeit über den Server der Hochschule der Medien zu streamen. Hierbei sind auch schon alle lizenzrechtlichen Fragen geklärt. Einen Zugang könnt ihr unter www.soundnezz.de beantragen.
Nur im Schulhaus zu senden ist euch zu wenig? Auch ein Webradio ist euch noch nicht genug? Ihr wollt eine eigene UKW-Frequenz, sodass man euch mit jedem handelsüblichen Haushalts- und Autoradio hören kann? Theoretisch ist das tatsächlich möglich, es ist jedoch mit viel organisatorischem Aufwand verbunden und kostet auch nicht gerade wenig. Rundfunk ist Ländersache. Daher gibt es in jedem Bundesland andere Regelungen. In Baden-Württemberg hat man gute Chancen eine solche UKW-Frequenz z.B: für die Dauer eines einwöchigen Schulprojektes zu beantragen. Mehr Infos gibt es hier.