Neben dem politischen System nimmt die Wirtschat in eurem Staat den größten Teil eures Staatsapparates ein. Praktisch jeder Betrieb trägt mit zur Wirtschaftsleistung bei. Angebot und Nachfrage regeln wie in jeder Marktwirtschaft den Preis. Vor allem das Finanz- und Wirtschaftsministerium muss während des Projekts nachjustieren und im Notfall Maßnahmen treffen, damit die Wirtschaft am Laufen bleibt und die Inflation möglichst gering gehalten wird.
Wirtschaft
Währung
Der wichtigste Bestandteil einer Wirtschaft ist ihre Währung. Bereits mit einem Wettbewerb habt ihr ganz zu Beginn des Projektes einen Währungsnamen ermittelt. Nun geht es an die grafische Umsetzung. Die Vorbereitungsgruppe – oder ein von ihr beauftragter Schüler – erstellt eine Vorlage für eure Spiel-Währung. Zudem muss sich die Vorbereitungsgruppe einen Wechselkurs überlegen.
Da es für euch sehr teuer ist auch Münzgeld prägen zu lassen, raten wir euch nur Scheingeld zu verwenden. Um trotzdem für einen Döner 3,40 Euro verlangen zu können, bietet sich eine Umrechnung von 1:10 an. Dann kostet ein Döner 34 Einheiten in eurer Spielwährung. Es ist zu empfehlen, 1, 2, 5, 10, 20, 50 Noten zu drucken.
Natürlich gibt es auch bei jedem Projekt besonders Schlaue, die sich unbedingt als Geld-Fälscher probieren wollen. Vorne weg: In diesem Fall ist das strafbar, da eure Währung, obwohl sie Spielgeld ist, trotzdem ein reales Zahlungsmittel ist. Wer also euer Spielgeld nachmacht, muss mit einer echten Anzeige wegen Betrugs rechnen. Um Fälschungen vorzubeugen, raten wir euch euer Spielgeld auf spezielles Papier mit verschiedenen Sicherheitsmerkmalen drucken zu lassen. Und noch ein Tipp: Druckt lieber mehr von den kleinen Noten und weniger von den großen Noten und informiert euch vorher bei anderen Schulen, die Schule als Staat durchgeführt haben, wie viel sie drucken lassen haben.
Zentralbank
Die Zentralbank verwaltet die staatseigene Währung. Bei ihr und an den im ganzen Schulhaus verteilten Außenstellen, kann in den sogenannten Wechselstuben Euros in die Spiel-Währung umgetauscht werden. Der Wechselkurs dabei ist meist 1:10. Ein Euro entspricht also 10 Einheiten eurer Währung. Ein Rücktausch von der Spiel-Währung in Euros ist zwar möglich, jedoch werden darauf Steuern einbehalten. Mit diesen Steuern und den Einnahmen durch Visa werden die Kosten des Projekts gedeckt und im besten Fall ein dicker Überschuss erzielt.
Betriebe
Die Vorbereitungsgruppe ruft zu gegebener Zeit alle Schüler und Lehrer auf, Betriebe zu gründen. Betriebsleiter kann jede Person werden. Eine Liste mit Vorschlägen findet ihr im Download-Bereich. Ein guter Unternehmer überlegt sich im Vorfeld sehr genau, was für einen Betrieb er eröffnen möchte. Wenn es bereits 10 Bars gibt, macht es wenig Sinn noch eine Bar zu eröffnen. Viel besser wäre z.B. ein Döner-Imbiss oder ein Sandwich-Restaurant. Mit einem Anmeldungsformular können die Betriebe gegründet werden.
Bewerbung als Arbeiter für einen privaten/staatlichen Betrieb
Nachdem die Vorbereitungsgruppe die Anmeldungen ausgewertet hat, hängt sie eine Liste mit allen privaten Betrieben und allen staatlichen Betrieben (Zoll, Warenlager, Polizei, usw. ) aus. Nun können sich alle Schüler auf Betriebe mit einem Bewerbungsformular bewerben.
Wirtschaftskontrolldienst
Der Wirtschaftskontrolldienst sorgt sich um die Hygiene im Staat. Erfahrungsgemäß werden über die Hälfte eurer Betriebe Essensstände oder Bars sein, die Lebensmittel und Getränke anbieten. Da für eine Schule aber die selben gesetzlichen Regelungen gelten wie für echte Restaurants, kontrolliert der Wirtschaftskontrolldienst die Betriebe auf Sauberkeit und Hygiene und bestraft Fehlverhalten mit Bußgeld. Im Vorfeld veranstaltet er Hygieneschulungen für Mitarbeiter betroffener Betriebe. Zudem schaut er danach, dass kein Betrieb Steuern hinterzieht, indem er heimlich auch Euros als Zahlungsmittel akzeptiert.
Warenlager
Bei vielen Schulen hat sich zudem ein sogenanntes Warenlager etabliert. Vor allem aus Gründen der Hygiene und aus lebensmitteltechnischen Gründen ist es wichtig, bei Kühlprodukten eine geschlossene Kühlkette zu gewährleisten. Wenn jeder Betrieb seine Lebensmittel selbst kauft, könnt ihr dies nicht sicherstellen. Zudem könnt ihr über Großhändler Rabatte aushandeln und somit alles günstiger einkaufen.
Das Warenlager nimmt jeweils am Vortag von jedem Betrieb die genaue Bestellung mit einem Formular auf und kauft abends alles ein. Am nächsten Morgen können die Betriebe ihre Waren abholen. Zudem gibt es pro Tag zwei Zeitpunkte an denen nachbestellt werden kann. Bei außergewöhnlichen Produkten oder wenn es schnell gehen muss, können die Betriebe eine Sondereinfuhrgenehmigung beantragen, müssen dann aber eventuell für das Einführen dieser Waren Steuern bezahlen. Grundsätzlich ist es sehr zu empfehlen solch ein Warenlager einzurichten, allerdings muss es gut organisiert sein.
Stromversorgung
Gerade bei Gastronomiebetrieben wie Waffelständen, Pizzabäckern oder Eisverkäufern stößt man schnell an die Grenzen der Stromversorgung. Die Folge: Ständig fliegt die Sicherung raus, die Betriebe können nicht mehr arbeiten und der sowieso schon gestresste Hausmeister muss immer wieder den Strom einschalten. Um das zu vermeiden, solltet ihr schon frühzeitig mit einem Elektriker Kontakt aufnehmen und über eine ordentliche Stromversorgung sprechen. Denkbar wäre, dass alle Betriebe eine Aufstellung ihrer Elektrogeräte und deren Leistungsbedarf einige Zeit vor Beginn der Staatstage abgeben. Sobald klar ist, wo welcher Betrieb aufgebaut wird kann dann gemeinsam mit dem Elektriker ein Stromversorgungsplan erstellt werden.
Verwaltungssoftware
Das Zusammenspiel aller staatlichen Organe und der Wirtschaftsbetriebe ist ziemlich komplex. Viele Schulen nutzen deshalb eine Software, über die alle Beschäftigten, Betriebe, das Warenlager und die Geldflüsse verwaltet werden. Das kann z. B. ein spannendes Projekt für eine Informatik-AG sein oder im Rahmen des Informatik-Unterricht entwickelt werden. Oder ihr nutzt bereits existierende Software wie die Schule als Staat Software oder das SAS EDV-System.