Der Schülermedienkongress ist unter den Großprojekten zwar eher mit geringem Organisationsaufwand verbunden, trotzdem wird einige Vorbreitungszeit gebraucht, um ein ansprechendes Workshopprogramm auf die Beine stellen zu können.
Es bietet sich an den Schülermedienkongress an einem Freitag und Samstag zu veranstalten. So wird zum Einen verhindert, dass zu viel Unterricht für die teilnehmenden Schüler ausfällt, zum Anderen ermöglicht es den Referenten Workshops am arbeitsfreien Samstag anzubieten.
Das A und O eines gelungenen Schülermedienkongresses sind sicherlich gute Referenten. Neben der Quantität ist natürlich vor allem die Qualität der Vortragenden entscheidend, damit die Schülerinnen und Schüler auch einiges lernen können.
Gleich nach der Vorstellung des Projekts bei der Schulleitung und der Festlegung eines Termins solltet ihr euch um die Referenten bemühen. Diese haben meist einen vollen Terminkalender und je früher ihr anfragt, desto größer sind die Chancen einer Zusage.
Bevor ihr mit der Suche loslegt, lohnt es sich vielleicht die Interessen eurer Mitschüler zu erfragen, um ein möglichst breites und interessantes Programm zusammenstellen zu können.
Die Referentensuche könnt ihr zu Beginn an eurer Schule starten. Sicherlich gibt es viele Oberstufenschüler, die schon Erfahrung mit der Medienproduktion besitzen und einen Workshop zu einem bestimmten Thema übernehmen könnten.
Eine weitere Anlaufstelle sind sicherlich Medienbetriebe aus eurem regionalen Umfeld, also zum Beispiel die regionale Tageszeitung oder eine Werbeagentur am Ort. Doch vor allem für Medien, wie Fernsehen und Radio, die natürlich bei Schülern und Jugendlichen sehr beliebt sind, müsst ihr euren Suchradius ausdehnen.
Anfragen an die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten in eurem Bundesland schaden sicherlich nicht, jedoch ist die Erfolgsquote bei so großen Medienbetrieben eher gering. Versucht stattdessen kleinere Fernseh- und Radiosender für Workshops zu gewinnen, vielleicht gibt es bei euch in der Schule ja auch Schüler, die über die Eltern oder Verwandte gute Kontakte zu Medienbetrieben pflegen. Denn Vitamin B kann auch in diesem Fall natürlich nicht schaden.
Eine weitere erfolgsversprechende Möglichkeit sind Hochschulen und Universitäten, an denen junge Erwachsene zu Medienmachern ausgebildet werden. Studenten haben meist mehr Zeit als berufstätige Erwachsene und verfügen trotzdem bereits über einen sehr großen Wissensbereich, den sie in Workshops an die Schüler weitergeben können.
Zusätzlich könnt ihr auch noch „Prominente“ aus Radio und Fernsehen einladen. Diese steuern zwar meistens keinen eigenen Workshop bei, bereichern aber euren Kongress durch ihre Anwesenheit enorm und ermöglichen euch, das Projekt auch öffentlichkeitswirksam zu präsentieren.
Wenn ein Medienprofi einen Workshop oder Vortrag hält, bekommt er normalerweise eine saftige Entlohnung, die aus eurem SV-Budget wohl kaum zu stemmen wäre. Deshalb solltet ihr vor allem Referenten suchen, die ihre Workshops ehrenamtlich durchführen und dafür kein Geld wollen.
Natürlich ist das nicht in jedem Fall möglich und es gibt sicherlich Referenten, die auf eine (vielleicht auch geringe) Entlohnung bestehen. Dann müsst ihr abwägen, ob euch dieser Workshop wichtig genug ist, um dafür Geld zu bezahlen. Das würde bedeuten, Sponsoren zu suchen, vielleicht eine geringe Teilnehmergebühr von den Schülern zu verlangen oder andersweitig Geld zu erwirtschaften (Finanzierungsmöglichkeiten).
Aber auch für die ehrenamtlichen Referenten solltet ihr zumindest ideell entlohnen. Eine Flasche Wein oder eine Tafel Schokolade entschädigt zwar nicht für die investierte Zeit für Vorbereitung und Workshop, zeigt aber, dass euch die Arbeit wichtig war und zaubert dem Vortragenden sicherlich ein Lächeln ins Gesicht.
Eins ist sicher: Für den Schülermedienkongress werdet ihr alle verfügbaren Computer an eurer Schule brauchen, denn Medienproduktion findet heutzutage hauptsächlich am Computer statt. Vor allem Workshops, bei denen die Schüler gleichzeitig das Gelernte am Computer mitmachen, sollen benötigen viele PCs. Bei reinen Vorträgen mit wenig Praxisanteil reicht auch ein einzelner Computer/Laptop für den Vortragenden; meist bringen die Referenten dann sogar ihren eigenen Computer mit.
Zusätzlich solltet ihr einen zentralen Sammelplatz einrichten, an dem sich die Referenten einfinden und Schüler, die Wartezeiten zwischen Workshops überbrücken müssen, warten können. Als kleine Einnahmequelle bietet sich hier ein Getränke- und Snackverkauf an.
Nun folgt ein spannendes Puzzlespiel, denn ihr müsst alle Workshops gemäß den möglichen Zeiten der Referenten auf die Räume und Computer verteilen. Das wird manchmal ziemlich knifflig, da sich viele Workshops überlappen. Mit den Referenten lässt sich aber meist auch reden, ob man die Workshops um ein oder zwei Stunden verschieben kann.
Zuteilung einfach gemacht!
Eine Zuordnung von Schülern zu Projekten ist von Hand ein enormer Aufwand. Inzwischen gibt es aber auch Programme, die eine solche Zuteilung automatisch ausführen. Besonders einfach geht das mit Feripro.
Feripro wird hauptsächlich von Gemeinden zur Organisation des Ferienprogramms benutzt. Doch vom Ablauf unterscheidet sich das nicht wesentlich von der Schülerzuteilung.
Ihr könnte alle Projekte in der Online-Software anlegen und die Schüler können sich dann über das Internet automatisch auf ihr Wunschprojekt bewerben – lästiges Digitalisieren von Anmelde-Zetteln entfällt. Sind alle Anmeldungen eingetroffen kann die Software jedem Schüler sein Wunschprojekt zuteilen, bzw. wenn die Plätze nicht ausreichen den Zweit- oder Drittwunsch auswählen. Ihr könnt im Nachhinein aber immer noch manuell nachsortieren, falls ihr noch Verbesserungspotential seht.
Zwar gibt es die Software nicht ganz kostenlos, aber das Geld ist sicherlich gut investiert und spart euch einige Tage Arbeit! Wenn ihr ein kostenloses Angebot anfordert, dann verweist in eurer Mail einfach auf diese Seite und es gibt einen kleinen Rabatt!
Denkt auch daran, dass Schüler vielleicht mehrere Workshops besuchen möchten und deshalb nicht zu viele Workshops gleichzeitig stattfinden, sondern eher nacheinander.